Starrag Aerospace & Turbine Technology Days
Titanbearbeitung leicht gemacht
Die Weiterentwicklung der Technologieträger im Zeichen von Nachhaltigkeitsstrategien begleitet die sich auf Erholungskurs befindliche Branche der Luftfahrtindustrie.
8. September 2023
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Nach schwierigen Jahren der Reisebeschränkungen lebt die Luftfahrtindustrie wieder auf und zeigt sich voller Vitalität. Ein Eindruck, der sich vor allem beim Besuch der Aerospace & Turbine Technology Days von Starrag im schweizerischen Rorschacherberg bestätigt. Das zweitägige Event, das zum letzten Mal 2019 stattgefunden hatte, zog Ende Juni zahlreiche Anwender, Kunden und Fertigungsverantwortliche zu den spezialisierten Maschinenbauern.
Kaum eine andere Branche weist solche Qualitätsansprüche auf, wie sie die Luftfahrt erfordert. Flugzeughersteller wie Airbus möchten den CO2-Footprint pro Flugpassagier um 50 Prozent senken. Einsparpotenziale ergeben sich dafür auf verschiedenen Teilgebieten, darunter auch die Fertigungsoperationen, um Strukturbauteile, Turbinen und andere Komponenten wie Fahrwerke ressourcenschonend und präzise in Form zu bringen. Von der Schwerzerspanung hochfester Titanlegierungen bis zur Hochgeschwindigkeitsbearbeitung von Leichtmetallen bedienen sich die Maschinenkonzepte an den Technologiebausteinen der Starrag Group.
Das Zusammenspiel zwischen Maschinen-, Werkzeug- und Automatisierungsspezialisten konnte zum Event über verschiedene Stationen erlebt werden: Von der Bearbeitung großer Aluminium-Strukturbauteile, Casing-Bearbeitungen in großen Dimensionen, die Bearbeitung von Landebeinen sowie die voll automatisierte Produktion von Turbinenschaufeln und die Blisk- oder Impellerbearbeitung ohne Ausschuss. Digitalisierungslösungen sowie Anwendungsfälle zur Shopfloor-Automatisierung führten durch die Möglichkeiten aktueller Fertigungskonzepte.
Stabile Konstruktion als Grundvoraussetzung
Highlight der Präsentationen war sicherlich die Premiere der ‘Starrag 1250 HD’, ein Hochleistungsbearbeitungszentrum für die Freiformbearbeitung von komplexen Strukturbauteilen aus Titan. Drehmomentstarke Getriebespindeln sorgen für Abtragsraten von bis zu 8000 cm3 bei Titanlegierungen. Voraussetzung, um solche Leistungen zu erzielen, sind ein äußerst verwindungssteifes und dämpfendes Maschinengestell. Dies wurde bei dem aktuellen Bearbeitungszentrum um hydrostatische Führungsbahnen ergänzt, um die bestmögliche Oberflächenqualität bei minimalem Werkzeugverschleiß zu erzielen. Rattermarken oder Umkehrspuren auf den Integralteilen sucht man deswegen vergebens.
Wer nicht bis zu den nächsten Turbine Technology Days warten möchte, kann die geballte Expertise auch auf der EMO am Messestand erleben.
EMO Halle12, Stand B50