Erfolgsgeschichten
30 Jahre WFL, 40 Jahre Millturn
30 Jahre WFL und 40 Jahre Millturn-Maschinen: Zwei Jubiläen, die eine Aufmerksamkeit verdienen. Schließlich ist das Unternehmen von einer anfangs 12-köpfigen Mannschaft auf mehr als 500 Mitarbeiter*innen gewachsen. Und auch mit dem Konzept der Komplettbearbeitung geht es seit Jahren stetig bergauf.
24. Mai 2024
Bereits letztes Jahr konnte WFL stolz auf das 30-jährige Jubiläum zurückblicken. Von einer anfangs 12-köpfigen Gruppe ist die Mannschaft über die Jahre auf mehr als 500 Mitarbeiter*innen gewachsen. Durch Zusammenhalt und ein gemeinsames Ziel, welches WFL noch heute begleitet – nämlich ‘Best in Complete Machining‘ – ging es in den letzten Jahrzehnten stetig bergauf.
Schon im Jahr 1982 wurde die weltweit erste Komplettbearbeitungsmaschine, eine Millturn WNC entwickelt. Zu dieser Zeit gehörte die Werkzeugmaschinenproduktion noch zur Voest-Alpine. 1993 ging die Werkzeugmaschinenfabrik Linz, abgekürzt WFL, als eigenständiger Betrieb hervor und konzentrierte sich auf die Herstellung von Dreh-Bohr-Fräszentren der Marke Millturn. WFL wurde damals von der Autania Gruppe übernommen.
Seit 1983 fokussiert auf die Komplettbearbeitung, ist WFL nach eigenen Angaben Technologieführer im Bereich der zerspanenden Fertigungsmaschinen. Vereint man verschiedene Fertigungstechnologien wie Drehen, Fräsen, Bohren oder Schleifen in einer Werkzeugmaschine, spricht man von Komplettbearbeitung. Einmal spannen – komplett bearbeiten. Enorme wirtschaftliche sowie produktionstechnische Vorteile gehen damit einher.
Ob Hightech-Automatisierungslösungen oder intelligente Datennutzung – bei WFL werden neueste Technologien und bewährtes Know-how vereint. Die jahrzehntelange Erfahrung in der Komplettbearbeitung ist ein entscheidendes Merkmal des Unternehmens. Eine verlässlich hohe Qualität der Maschinen und die kontinuierliche Entwicklung von Technologien in der Komplettbearbeitung sind dabei die Quintessenz
Die Geburtsstunde der Millturn
Der Werkzeug- und Drehmaschinenbau war anfangs noch ein kleiner Bereich der Voest-Alpine und wurde nach dem zweiten Weltkrieg gegründet. Da es keine Werkzeugmaschinen auf dem Markt gab, machte man es sich zur Aufgabe diese Maschinen selbst zu bauen. In den 1950er-Jahren war man damit sehr erfolgreich und lag technisch absolut im Trend. 1974 griff man zur Weiterentwicklung auf das Know-how der Firma Weipert zurück, die sich damals bereits einen Namen im Werkzeugmaschinenbau gemacht hatte. Ihr technisches Know-how war auf dem neuesten Stand und wurde aus diesem Grund, genauso wie die Konstrukteure, von der Voest-Alpine übernommen.
Mitte der 1980er-Jahre musste sich die Voest-Alpine auf die globalisierte, spezialisierte Welt umstellen. Durch die Vernetzung der europaweiten Produktionsstätten musste die Erzeugung von Teilen immer mehr ausgelagert werden, was schließlich zur Neustrukturierung des Betriebs führte. Bereits zu jener Zeit fand die Technologie der Komplettbearbeitung in Dreh-Bohr-Fräszentren im Voest-Maschinenbau bzw. bei Voest-Alpine Steinel weltweite Anerkennung. Es gab Maschinen mit Roboter, die man Auto-Millturn nannte. Auch für die Komplettbearbeitungsmaschine musste man sich etwas überlegen. Und so nannte man sie schließlich die ‘Millturn‘. Das war 1983.
Einhergehende Herausforderungen
Eine der technischen Schwierigkeiten lag darin ein kleines Bearbeitungszentrum in die Drehmaschine zu integrieren. So entwickelte man einen Doppelschlitten und einen Standard-Werkzeugrevolver zum Drehen auf der einen Seite und auf dem zweiten Schlitten ein eigenes, kleines Bearbeitungszentrum mit einem internen, mitfahrenden Werkzeugmagazin mit Steilkegel-Werkzeugen, die beim Drehen und Fräsen noch Standard waren. Als Privatfirma hätte man diesen Schritt damals niemals gewagt und eine Marktanalyse über eine Maschine, die es noch nicht gab, war naturgemäß nicht möglich. Es handelte sich folglich um eine Grundsatzentscheidung, die man aufgrund der gut finanziell aufgestellten Voest-Alpine traf. Die Entscheidung für die Konstruktion und den Bau eines Dreh-Bohr-Fräs-Zentrums wurde schließlich im Oktober 1982 getroffen. Der wirtschaftliche Erfolg war nicht in Stein gemeißelt und die Konstrukteure stießen intern auf Kritik und Skepsis.
Der entscheidende Durchbruch gelang schlussendlich im Zuge eines Forschungsprojekts im Osten, bei dem zwei Hauptkonkurrenten auftraten. Eine davon war die Voest-Alpine. Das Unternehmen hatte den Mut, alle Bereiche anzubieten: Leittechnik, Transporttechnik und Maschinentechnik. Einer der entscheidenden Gründe war schon damals die Millturn und das Konzept des Drehens und Fräsens in einer Maschine. Und so folgte der erste Verkauf einer Millturn und der Durchbruch war geglückt. Das Projekt galt später immer wieder als entscheidender Punkt für die Weiterentwicklung der Millturn.
Die Anfänge von WFL
Ohne die Voest-Alpine hätte WFL nicht gegründet werden können. Die deutsche Familie Rothenberger war damals bereits im Bereich Werkzeugmaschinen tätig und übernahm WFL nach der Privatisierung der Voest-Alpine. Das Unternehmen baut seither erfolgreich Komplettbearbeitungszentren für verschiedenste namhafte Kunden aus der Luftfahrt-, Auto-, Engineering- und Kunststoffindustrie.
Durch die jahrelangen Entwicklungs- und Forschungsarbeiten in den Bereichen Technologie und Maschinenkonzepte konnte sich WFL als Technologieführer in der Herstellung von Komplettbearbeitungszentren behaupten. So sind neben neuen patentierten Bearbeitungstechnologien auch neue Beladesysteme für die nahezu mannlose Bedienung der Komplettbearbeitungszentren entwickelt und adaptiert worden. Ein Blick auf die heutigen Millturn-Maschinen zeigt, dass WFL das gesetzte Ziel erreicht hat: die Komplettbearbeitung, das Vermessen sowie Be- und Entladen komplexer Werkstücke mit einem Minimum an Aufspannungen in einer einzigen Maschine.
Auf die nächsten Jahrzehnte
WFL ist eines der weltweit führenden Unternehmen im Werkzeugmaschinenbau und Vorreiter in der Komplettbearbeitung. Eine stabile Grundlage im Hinblick auf Ausbildung und Know-how ist daher wichtig. Dank mehr als 30 Jahren Erfahrung und eines ausgeklügelten modularen Maschinenkonzepts, können die multifunktionalen Maschinen perfekt auf jede Anforderung angepasst und auch herausfordernde Ansprüche gemeistert werden.
Automatisierungslösungen sind ein ständiger Begleiter beim Kauf von Millturn-Komplettbearbeitungszentren. Mit der Übernahme von Frai verbindet WFL Innovation in der Komplettbearbeitung und jahrzehntelanges Know-how. Speziell für das Wachstum im Bereich der kleineren Maschinenbaureihen sind Automatisierungslösungen gefragt und auch das Thema Digitalisierung setzt immer mehr Lösungsangebot im Automatisierungsbereich voraus. Mithilfe der Erfahrung und Kompetenz der Mitarbeiter*innen kann WFL seine Strategie umsetzen und sich den aktuellen Marktanforderungen entsprechend weiterentwickeln.